Akne – Ausprägungen
Die unterschiedlichen Ausprägungen von Akne
Akne ist nicht gleich Akne. In der Praxis gilt es hier, genauer hinzusehen, um die richtige und wirksame Behandlung anzusetzen. Die medizinischen Bezeichnungen sind in lateinischer Sprache gefasst. Unterschieden wird je nach Ursachen für die Erkrankungen in Acne vulgaris, die wiederum unterschiedliche Varianten aufweist, sowie in die Ausprägungen Acne aestivalis, Acne inversa, Acne medicamentosa sowie Acne venenata.
Acne neonatorum ist die Bezeichnung für Akne bei Neugeborenen. Der Säugling weist dann besonders im Gesicht kleine rote Pickel auf, die aber innerhalb von drei Wochen nach der Entbindung in der Regel wieder abklingen. Ursächlich sind bei dieser Form von Akne männliche Sexualhormone.
Die gewöhnliche Akne und ihre Erscheinungsformen
Acne vulgaris ist der Oberbegriff für die gewöhnliche Akne, deren Ursachen endogener Natur sind und durch hormonelle Veränderungen, Hormonstörungen und Stoffwechselerkrankungen entstehen. Am häufigsten tritt diese Form der Akne in der Pubertät auf, aber auch im Erwachsenalter ist sie nicht ungewöhnlich. Je nach Schweregrad lässt sich die gewöhnliche Akne unterscheiden in Acne comedonica, Acne papulopustulosa sowie Acne conglobata.
Die Acne comedonica gilt als leichte Akne-Ausprägung. Es zeigen sich überwiegend Mitesser, auch Komedonen genannt. Hauptsächlich ist die so genannte T-Zone im Gesicht
(Stirn, Nase, Kinn) betroffen. Die Mitesser sind dabei nicht entzündet. Es kann aber eine Entzündung entstehen, wenn diese Pickel ausgedrückt werden. Auch, wenn sich auf dem Markt spezielle Instrumente wie der Komedonenquetscher finden, so sollte das Ausdrücken in jedem Fall unterbleiben, da dies zu Komplikationen und Narben führen kann.
Die Acne papulopustulosa ist eine solche entzündliche Form der Akne, die auch durch das Aufplatzen von Mitessern hervorgerufen werden kann. Dabei entstehen aus den Mitessern Pusteln, die mit Eiter gefüllt sind, oder kleine Knötchen. Diese Akne-Ausprägung wird nicht nur im Gesicht beobachtet, auch Rücken, Brust und Oberarme sind anfällig. Mitunter hinterlässt diese Form der Akne kleine Narben.
Als schwere Akne-Erkrankung zeigt sich die Acne conglobata, die bei Männern verbreiteter ist als bei Frauen. Die Haut weist große und entzündete Knoten auf, die sich zu einzelnen Abszessen weiterentwickeln können oder große Hautbereiche einnehmen, wenn die Knoten ineinander übergehen. Diese Akneform ist auch für die Narbenbildung nach dem Ausheilen bekannt. Treten zusätzlich Fieber und Gelenkerkrankungen auf, so spricht man von Acne fulminans.
Weitere Akneformen, die durch äußere Einflüsse entstehen
Sind äußere Einflüsse und Faktoren für die Akne verantwortlich, so lässt sich auch hier in diverse Akneformen unterscheiden. Die Mallorca Akne (Acne aestivalis), die im strengen Sinne zu den Allergien gezählt wird, kennzeichnet sich durch eine Vielzahl kleiner Pickel im oberen Brustbereich (Dekolleté). Sie entsteht durch starke UV-Strahlung. Die Medikamenten-Akne (Acne medicamentosa) wird durch bestimmte Medikamente ausgelöst, dazu gehören beispielsweise Antibiotika oder Kortison. Auch Doping-Präparate können durch die enthaltenen Androgene Akne hervorrufen, was dann als Doping-Akne bezeichnet wird. Kosmetika sowie fetthaltige Stoffe sind bei der Kontaktakne (Acne venenata) für die Akne verantwortlich. Tritt die Akne bevorzugt in Achselhöhlen und Leistengegend oder am Gesäß auf und ist von entzündlichen, knotenartigen Pickeln gekennzeichnet, so handelt es sich um die Acne inversa, bei der sowohl Talgdrüsen als aus auch Haarfollikel entzündet sind. Die Ursachen sind nicht eindeutig bekannt, jedoch gelten Raucher als stärker anfällig für diese Akneform.